Oper

et cetera (2016) 

Kammeroper nach dem Werk „ARCHIPEL GULAG“ von Alexander Soljenitsin.

Ein experimentelles Musiktheater für Ensemble, SängerInnen, Tänzer, Tonband und live-Elektronik, 3D-Video und Klanginstallation.

Uraufführung: Schweiz, Winterthur; Theater ma Gleis; Ensemble Tag:

https://www.kulturzueri.ch/db/veranstaltungen/et-cetera/

Musik, Libretto und Leiterin des Projektes – Komonistin Marina Khorkova
Regie – Ekaterin Vasileva (Russland, Moskau)
Musiker – Ensemble TaG und Gäste (Schweiz/Winterthur, St-Gallen, Bern, Zürich), 
Dirigent – Karel Valter (Schweiz/Basel)
Tänzer – Simone Werli (Schweiz, Winterthur)
Sopran – Natalia Pschenitschnikova (Russland, Deutschland/Moskau, Berlin), Bariton – Michel Poel (Niederland/Amsterdam) 

 Eine Rezension von Max Nyffeler über die Uraufführung am 26. Juni 2016:

https://www.beckmesser.info/et-cetera-ein-buehnenwerk-von-marina-khorkova/#more-693 

 

 

„Menschen bleiben immer Menschen. Unsere Nation ist nicht am Ende, wir haben den tiefsten Punkt passiert, die Katharsis hinter uns gelassen. Das Leben nun zu korrigieren wird sehr schwierig werden, aber möglich sein.“ Alexander Solschenitzyn

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Die Kammeroper ET CETERA von Marina Khorkova basiert auf Alexander Solschenitsyns Der Archipel Gulag. Dabei wurde der Fokus auf zwei Aspekte gelegt: einerseits auf die tiefe innere Erfahrung eines Bruchmomentes im Leben einer allegorischen gefangenen Opfer-Figur und andererseits auf die kommunistische Gesellschaft als Monster-Maschine. Diese zwei Welten, Innenwelt und Aussenwelt, sind auch in klanglichen und szenischen Bereichen gestaltet.    

In ihrem Werk entwickelt die Komponistin eine eigene Form des zeitgenössischen Musiktheaters. Mehrere Schichten wirken hier aufeinander und ergeben dadurch interessante Spannungen und eine ungewöhnliche Balance: Experimentelle Klanglichkeit wird in einer starken theatralischen Gestik ausgedrückt. Feine und komplexe Klangflächen reflektierten die szenische Haltung, die teilweise durch 3D-Video-Projektionen übertragen wird.

Der Tänzer ist ein lebendiger Klangkörper. Er entziffert die teilweise grafische Partitur und transformiert sie in Bewegung. Sein über Kontaktmikrofone verstärktes Herz, das in Echtzeit klingt, komponiert von sich selbst einen Klangweg in einem Vakuum.

Geräuschhafte Objekte, Präparationen auf mehreren Instrumenten, Spielzeuge und ungewöhnliche Spieltechniken wirken einerseits als Erweiterung und Vertiefung, andererseits als Verfremdung eines Instrumentes. 

Ströme von Texten, die sich als roter Faden durch die ganze Oper ziehen, werden von den Musikern während des Spiels gesprochen, geflüstert oder geschrieen. Die Instrumente werden in diesem Fall als akustische Störung des Textes wahrgenommen; die Bedeutung des gespielten Klanges beim Sprechen bleibt aber ebenso wichtig wie die gesprochenen Buchstaben, Silben und Worte.

Das Tonband spielt mit verwirrenden Reflexionen von Assozioationsklängen, Frequenzen und Geräuschen des Sonnenklanges, der Hochspannungsleitung, der spektralen Zugpfeifen und dokumentarischen Audiomaterialien.

 ET CETERA bringt etwas Verschwiegenes zum Ausdruck. Der Gulag hatte in seiner sich dem Verstand entziehenden Unwirklichkeit kein Gesicht und verharrte gleichwohl wie Gespenster in einer Zwischenwelt. Diese Gespenster haben bis heute ihre Spuren hinterlassen „…und taten auch nicht Buße für ihre Morde.“ Apokalypse 9,21

les aveugles (2010)

Opernszene für Barock-Flöten, Schlagzeug, Sopran, Rezitator und Installation

In meiner Operszene „LES AVEUGLES“ habe ich eine besondere Mischung zwischen Texten aus dem Maurice Maeterlinck „Les Aveugles“ (The Blind). Die Musiker haben in seinen Stimmen nur graphische Zeichen von alten russischen Musik des XI. – XII. Jahrhunderts. Es hat mich sehr interessiert Wahrnehmung heutzutage: wie die zeitgenössische Musiker diese Zeichnen über eine Improvisation mit neuen Klängen auf akustischen Instrumenten interpretieren können.

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